Google hat die häufigsten Suchanfragen 2010 veröffentlicht. Nun ist Google zwar kein Wörterbuch, aber doch ein Nachschlagewerkzeug, und als solches sei ihm auch dieser Platz zugestanden.
Die Top 10 des ablaufenden Jahres lauten:
- facebook (2009: 7)
- youtube (2009: 1)
- berlin (2009: -)
- ebay (2009: 2)
- google (2009: 4)
- wetter (2009: 3)
- tv (2009: -)
- gmx (2009: 6)
- you (2009: -)
- test (2009: -)
Ja, ganz richtig gesehen: Auf Platz 5 der Google-Anfragen findet sich die Anfrage Google. Das lässt sich wahrscheinlich — wie auch die anderen Anfragen z.B. nach Facebook oder Youtube — dadurch erklären, dass viele Benutzer diese Anfragen einfach in die Browser-Adresszeile eingeben und auf Enter drücken. Der Browser (zumindest der Firefox) führt dann eine Google-Suche durch und ruft automatisch den ersten Treffer auf — und der Benutzer, der Google bei dieser Anfrage gar nicht zu Gesicht bekommen hat, ist am Ziel und hat sich ein „www.“ und ein „.de“ gespart. Was sagt das dem Lexikographen: Der Benutzer will sich die Suche wirklich so leicht machen wie es nur geht.
Im Vorjahr war Facebook noch auf Platz 7, hier hat sich deutlich etwas getan. Nicht mehr in den Top 10 sind: Hamburg (2009: Platz 5), web.de (8), Wikipedia (9) und video (10). Mit Platz 9: you kann ich nicht so viel anfangen. Vielleicht ist das die Eingabe derer gewesen, die nach Youtube gesucht haben und dann nicht die korrekte Zeile in den automatischen Vorschlägen angeklickt haben?
Auf der oben verlinkten Seite findet man weitere Top-10-Listen (in Original-Orthographie): „Schnellst wachsende Suchbegriffe“, „Meist gesuchte Nachrichten“, „Beliebteste Bildersuchen“, „Meist gesuchte Personen“, „Beliebte Produkte“; im Google-Blog auch noch „Die meist gesuchten Automarken“ und „Die populärsten Google Maps-Suchen“. Dort erfährt man u.a., wie schon vom GoogleWatchBlog festgestellt, dass man sich in Deutschland offensichtlich der Google-Bildersuche bedient, bevor man zum Frisör geht …
Anzumerken ist noch, dass mehrere Medien, u.a. die Sueddeutsche, darauf hinweisen, dass diese Statistik „entschärft“ sei:
Bei den Top-Suchbegriffen hat Google unter anderem die Bereiche Erotik und Pornografie herausgerechnet. Denn tatsächlich wird im Internet seit Jahren kein Begriff so oft in die Suchfelder eingetippt wie «Sex». (sueddeutsche.de)
Ich finde darauf keinen Hinweis, im Gegenteil: Wenn ich bei Google Insights die Top-Begriffe mit dem Suchausdruck Sex vergleiche, liegt der tatsächlich auf den hinteren Plätzen (auch bei Google Trends). Allerdings weiß ich nicht, wie oder ob Google da im Hintergrund doch noch etwas filtert. Die Abbildungen lassen aber vermuten, dass Sex spätestens in den Top 20 kommen dürfte — das legen ja auch Zahlen und Untersuchungen aus anderen Bereichen nahe.
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