Wenn man mal anfängt, wird es schwer, wieder aufzuhören … daher hier nun auch das Wort des Jahres 2010 für Deutschland: Wutbürger.
Ich bin nicht der einzige, der sich fragt: „Wutbürger? Habe ich das überhaupt schon einmal gehört?“ — aber das ist ja kein Kriterium. Die Google-News-Suche findet ganze 42 Treffer, die sich auf 26 reduzieren, wenn man „Wort des Jahres“ und „Wörter des Jahres“ ausschließt. Die Google-Suchmaschine kennt 389 Treffer für „Wutbürger“ ohne „Wort/Wörter des Jahres“ (von den jeweils höheren Zahlen auf der ersten Ergebnisseite sollte man sich nicht täuschen lassen und sich zur Kontrolle bis zur letzten Seite durchklicken — Google schneidet schon gerne auf). Die Gesellschaft für deutsche Sprache, die für die Wahl verantwortlich zeichnet, sagt denn auch: „Für die Auswahl der Wörter des Jahres entscheidend ist aber nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks, sondern vielmehr seine Signifikanz und Popularität“. Wobei mir etwas unklar ist, wie man einem Wort hohe Popularität zusprechen will, wenn es nur selten verwendet wird. Es scheint mir zweifelhaft, dass es dieser Ausdruck tatsächlich ins Wörterverzeichnis schafft, und nicht nur in die Rubrik „Alle Wörter des Jahres seit …“.
Pech gehabt hat echo-online.de, wo heute noch eine Schlagzeile lautet: „Wird »Demokratur« das Wort des Jahres 2010?“. Aber als Trost: Zu diesem Wort finden sich immerhin wesentlich mehr Suchtreffer.
Es sei noch erwähnt, dass mit schottern (6. Platz) und Vuvuzela (8. Platz) zwei Wörter in der Liste der GfdS stehen, zu denen es auf diesen Seiten auch schon Anmerkungen gab.
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