Es geht aufs Jahresende zu. Wie die folgende Abbildung (Google Insights) zeigt, lässt sich vorhersagen, dass in den kommenden Wochen wieder verstärkt über böse Anglizismen und den Verfall des Deutschen, ausgedrückt durch „Denglisch“ (rote Linie), diskutiert werden wird. Warum? X-Mas? Happy New Year? Winterloch? Ich weiß es nicht, aber der letzte Gedanke liegt doch ein bisschen nah, wenn man den Vergleich zum „Sommerloch“ (blaue Linie) zieht:
Deshalb ist es Zeit, ein Gegenprogramm zu starten, um zu zeigen, dass Anglizismen tatsächlich nicht böse sind. Wie erstmals für das vergangene Jahr wird auch in den kommenden Wochen der Anglizismus des Jahres gewählt. Und wie im vergangenen Jahr werde ich auch in diesem Jahr wieder in der Jury sitzen und Anglizismen durchleuchten — kritisch, aber vorurteilsfrei: Wann sind sie entstanden, was drücken sie aus, inwieweit lassen sie sich durch „alte“ deutsche Wörter ersetzen?
Welche Anglizismen stehen zur Wahl? Diejenigen, die uns von allen Interessierten vorgeschlagen werden und die gewisse Kriterien erfüllen. Die Kriterien findet man ebenso wie ein Vorschlagsformular unter der Adresse http://www.anglizismusdesjahres.de/nominierungen-2011/. Einige zusätzliche Worte und einen kleinen Rückblick auf die letzte Wahl auch vom Juryvorsitzenden Anatol Stefanowitsch im Sprachlog.
Check it out!
Eine komplementäre Distribution: ‚Denglisch‘ ist sozusagen das Sommerloch im Winter, offenbar. Hübsche Grafik!