Das elfte Blogspektrogramm präsentiert sprachbezogene Posts aus dem Februar 2012. Ein paar der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die üblicherweise in unseren Blogspektrogrammen zu finden sind, setzen diesmal aus, aber es kamen doch einige interessante Themen zusammen:

In seinem Sprachblog auf interkorrektor.de setzt sich Dirk Müller mit dem Verb wulffen auseinander — weitestgehend noch zu Wulffs Amtszeit. Inzwischen hat der Namensgeber zwar seinem Nachmieter in Schloss Bellevue den Platz räumen müssen, aber ob „sein“ Verb sich längerfristig im Deutschen durchsetzen wird, ist doch eine interessante Frage. (Das Verb zum Nachfolger, gaucken, steht im übrigen schon im Neologismenwörterbuch der 90er-Jahre.)

Bei Fragen Sie Dr. Bopp erklärt Stephan Bopp, wer die Lawine erfunden hat (nämlich die Schweizer) und was Friedrich Schiller damit zu tun hat.

Im Sprachlog widmet sich Anatol Stefanowitsch noch einmal abschließend dem Anglizismus des Jahres 2012: Shitstorm und dessen Verwendung im Englischen und im Deutschen. Wer sich mit dem Anglizismus des Jahres bereits eingehend beschäftigt hat, sei von Anatol auf Detlef Gürtlers Wortistik auf taz.de verwiesen, wo immer wieder Wörter auf lesenswerte Weise aufgenommen und auseinandergenommen werden — etwa der Raubkopierer Kopierterrorist.

Für das Lexikographieblog möchte ich auf meinen Beitrag über Brunst oder Brunft hinweisen, in dem der unterschiedliche Werdegang dieser beiden Wörter nachgezeichnet wird, die heutzutage dasselbe bedeuten. Im Netz fand ich interessant: Den Beitrag Das ökonomische 9/11 im Surveillance and Security Blog, in dem auf der Basis der ZEIT-Artikel und „mehr als 800 potenziell Angst verbreitenden Wörtern und n-Grammen“ gezeigt wird, welchen sprachlichen Einschlag die aktuelle Wirtschaftskrise in diesem Medium hatte und hat; auch ein Zusammenhang mit den DAX-Zahlen wird untersucht.

Spannende Lektüre!

[Übersicht über alle bisher veröffentlichten Blogspektrogramme.]